Und was isst du dann?, das neue Buch von Deniz und Felix habe ich mir genau angeschaut und auch Rezepte getestet. Ich finde das Thema Zucker hochinteressant und die Rezepte sind für mich relevant, da sie alle glutenfrei sind. Seit kurzem beschäftige ich mich mit dem Thema Fructoseintoleranz und bin so auf das neue Buch von Deniz aufmerksam geworden. Bei einer Fructoseintoleranz kann der Körper Fructose schlecht verstoffwechseln und es kommt zu Symptomen wie Bauchschmerzen, Übelkeit, Krämpfe, Blähungen, ein aufgetriebener Bauch und Durchfall. Langfristig kann noch dazu kommen z.B. Kopfschmerzen, Schwindel, Müdigkeit, Wetterfühligkeit, Infektionsanfälligkeit, Depressionen, Mikronährstoffmangel. Ich möchte an dieser Stelle jedoch nicht zu tief in das Thema einsteigen, denn das würde diese Buchrezension eindeutig sprengen und ist definitiv einen separaten Beitrag wert. Schau mal meine Buchrezension an, vielleicht ist das Buch was für dich.
Über die Autoren
Deniz Ficicioglu schreibt erfolgreich auf www.fructopia.de über Ihren Alltag mit einer Fructoseintoleranz. Ihre Rezepte sind zuckerfrei, weizenfrei und nach den Regeln der FODMAP-Diät entwickelt. Ihr lockerer Schreibstil und positiver Umgang mit Lebensmittelunverträglichkeit motiviert viele ihrer Leser, anstatt sie mit Verboten und Listen mit Fructosegehalten von Lebensmitteln zu frustrieren. Felix Bork ist in Berlin geboren, hat Zeichnen studiert und schon erfolgreich ein Buch herausgebracht „Oh, ein Tier!“. Er ernährt sich rein pflanzlich und somit ist die Schnittmenge der Rezepte in diesem Buch glutenfrei, pflanzlich und zuckerlos.
Das Design
Das Design von diesem Buch ist ganz besonders, da es von Felix Bork stammt. Das Cover ist auffällig, kindlich naiv und schrill mit einer provokativen Tomate. Es ist kein klassisches Kochbuch, sondern wird stark vom Unterhaltungsdesign dominiert. Felix pflegt hier seinen Fäkalhumor, der passender kaum sein könnte. Normalerweise lebt ein Rezeptbuch durchaus durch seine Fotos von den Gerichten. Hier werden teilweise Fotos durch Illustrationen ersetzt. Die Fotos von den Gerichten sind ungewöhnlich, da sie vor illustrierten Hintergründen aufgenommen wurden, so dass ein neues Kunstwerk entsteht. Die Qualität der Fotos von den Gerichten finde ich persönlich nicht so gut, da durch die Hintergründe stark abgelenkt wird und so kein qualitativ hochwertiges Foodfoto entstehen kann. Ok, vielleicht sehe ich das nur so, wo ich mich doch selbst ständig um bessere Fotos bemühe und auch keine Expertin darin bin. Im Prinzip gibt es also, wie bei vielen anderen Kochbüchern auch, nicht für jedes Rezept ein Foto.
Der Infoteil und die Rezepte
Der Themenfokus ist klar, nämlich die Schnittmenge glutenfrei, pflanzlich, zuckerlos bzw. fructosearm. Es gibt einen Infoteil zu Lactose, Fructose, Gluten mit Informationen zu Zöliakie, Weizensensitivität, Heilungsprozess, Ursachen, etc. Allerdings ist dieser Teil zwar gut erklärt, aber eher knapp gehalten. Ich finde die Auswahl der Rezepte interessant und sie umfassen alle Bereiche, es gibt Frühstück, Basics, Mittagessen, Süßes und Getränke. Um nur ein paar Rezepte zu nennen: Brühe, Smoothies, Brot, Knoblauchöl, Kumpir, Sushi-Sandwich, Puffreisfreunde. Getestet habe ich das Rezept für Kumpir und die Puffreisfreunde. Mir hat es sehr gut geschmeckt. Die Rezepte sind gut beschrieben, es gibt Angaben zu Portionen, Backtemperatur, Backformen. Angaben zum Schwierigkeitsgrad gibt es nicht und auch die Mengenangaben sind manchmal recht grob, wie z.B. eine halbe Hand voll oder anderthalb Tassen. Wie bei vielen Koch- bzw. Backbüchern für Nahrungsmittelunverträglichkeiten gibt es auch hier etwas ungewöhnlichere Zutaten wie z.B. Kakaonibs, Hanfsamen, Reissirup, Bockshornkleesamen, Sumach, Nährhefe, Tamari, Tempeh. Für mich ist sowas immer eine Bereicherung, aber vielleicht mag das nicht jeder.
Fazit
Mir gefällt das Buch und auch die Art wie Nahrungsmittelunverträglichkeiten vermittelt werden. Ich finde es sogar sehr wichtig, dass hier endlich jemand mit Humor an Nahrungsmittelunverträglichkeiten herangeht und nicht mit Listen von Verbotenem oder anderen frustrierenden Informationen. Die Rezepte haben eine gute Qualität, gelingen und sind wirklich sehr lecker. Für manch einen dominiert hier die Illustration zu sehr, der andere ist begeistert vom witzigen Ansatz dieses Buches. Reduziert man das Buch auf die Rezepte, hätte es sicherlich nur die Hälfte an Umfang. Vor allem auch, wenn man humorlos über 5 Rezepte für Alkohol mit Eiswürfeln stolpert oder ein Rezept für TK-Pommes mit Salz. Dann mag der Eindruck entstehen, es sind wenig Rezepte enthalten, es sind jedoch fast siebzig Rezepte. Beim zweiten oder dritten Durchblättern sind 6 Seiten Illustration zu Avocados vielleicht doch zu umständlich und nicht mehr ganz so witzig. Aber ohne die Illustrationen wäre es auch nicht das, was es ist.
Das Buch wurde mir kostenfrei vom Eichborn Verlag zur Verfügung gestellt. Das hat meine Meinung jedoch nicht beeinflusst.
Deniz
Liebe Katja, danke für den ausführlichen Bericht und deine ehrliche Einschätzung! Wir freuen uns sehr, dass es dir gefällt und hoffen, dass auch die anderen 60+ Rezepte schmecken! Liebste Grüße aus Belrin, Deniz
Katja Johannhörster
Liebe Deniz, freut mich, dass du auch mal bei mir vorbeikommst. Ja, mir gefällt dein Buch und ich mag auch deinen Blog und deine Rezepte sehr gerne. Liebe Grüße aus Darmstadt, K.