Glutenfreie Burgerbrötchen zu backen hat richtig viel Spaß gemacht. Ich habe sie nämlich erstmal frustriert vernichten wollen, denn die Konsistenz hat mir beim ersten Backversuch nicht gefallen. Sie waren nicht fluffig genug, sondern zu fest. Ich hatte sie schon vor der Tür abgestellt und wurde aber auf meinem Weg zum Biomüll von den Kindern aufgehalten. Irgendwie hatte ich sie dann vergessen und als ich sie dann später wegbringen wollte waren sie aufgegessen. Die Kinder und mein Mann haben heimlich zugegriffen und es hat ihnen geschmeckt. Nicht zu fassen und Grund genug um weiter zu experimentieren.
Der Teig für glutenfreie Burgerbrötchen
Für diesen Teig habe ich mir quasi eine geheime Zutat ausgedacht. Es ist Ananassaft drin, ja, richtig gelesen. Erst war ich mir nicht so sicher, ob das gut schmeckt, aber hey, das ist geschmacklich unfassbar lecker. Diese Brötchen schmecken überhaupt nicht wie glutenfreie Burgerbrötchen, sie schmecken natürlich auch nicht nach Ananas, nur ein kleines bisschen fruchtig süß. Ich habe mich total verliebt in diese Burgerbrötchen.
Wie immer habe ich keine fertige glutenfreie Mehlmischung verwendet, sondern Reismehl, Kartoffelmehl und Tapiokamehl. Anstelle des Tapiokamehls könnt ihr auch Maisstärke nehmen, z.B. Mondamin. Als Bindemittel habe ich gemahlene Flohsamenschalen genommen. Wenn ihr euch jetzt fragt was das eigentlich ist und wozu ich das beim glutenfreien Backen brauche, dann schaut gerne in meinen Beitrag zum Thema Flohsamen rein. Es kommen aber auch andere glutenfreie Bindemittel in Frage. Dazu habe ich einen Beitrag über glutenfreie Bindemittel geschrieben, wo ihr im Zweifelsfall bestimmt eine Alternative findet.
Glutenfreien Hefeteig gehen lassen
Am besten lasst ihr die glutenfreien Burgerbrötchen in einem Blech oder in einer Plastikschüssel mit Frischhaltefolie zugedeckt gehen. Außerdem kann es gut sein, wenn ihr den Ofen auf niedrigster Temperatur, z.B. 50°C Ober- und Unterhitze vorheizt und dann ausschaltet. Wenn ihr jetzt dort die Burgerbrötchen reinstellt, dann geht der Teig besser auf. Es macht wirklich einen Unterschied. Probiert es einfach mal aus.
Hühnerei durch Apfelessig ersetzen
Das erste Mal habe ich Hühnerei durch Apfelessig ersetzt und bin begeistert. Das wird mit Backpulver und etwas Kartoffelmehl verrührt und das war es auch schon. Nach dem Backen schmeckt ihr es nicht mehr heraus. Das funktioniert prima, aber wenn ihr Hühnereier nehmen wollt, dann ersetzt Essig, Backpulver und 1 EL Kartoffelmehl in diesem Rezept einfach durch ein Hühnerei. Falls ihr euch fragt, welche Möglichkeiten es sonst noch gibt Eier in Rezepten zu ersetzen, dann schaut gerne mal in meinen Artikel zum Thema Backen ohne Ei rein.
Glutenfreie Burgerbrötchen mit Ananassaft
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Zutaten
- 1 Päckchen Trockenhefe
- 100 ml Sojasahne oder Kuhmilch
- 5 g Zucker
- 270 g Reismehl
- 90 g Kartoffelmehl
- 48 g Tapiokamehl oder Maisstärke, z.B. Mondamin
- 12 g Flohsamenschalen gemahlen z.B. FiberHUSK
- 45 g Zucker
- 6 g Salz
- 56 g Pflanzenmargarine z.B. Alsan oder Butter bei Raumtemperatur
- 2 EL Apfelessig milden Apfelessig als Ei-Ersatz
- 1 TL Backpulver
- 1 EL Kartoffelmehl
- 200 ml Ananassaft
- 2 Tropfen Butter Vanille Aroma
- 2 EL Sojasahne oder Sahne
- 1 TL Zucker
Zubereitung
- Vorteig ansetzen, d.h. 100 ml Sojasahne und einen TL Zucker mit der Trockenhefe verrühren und etwa 10 Minuten stehen lassen bis die Hefe ordentliche Blasen bildet.
- In der Zwischenzeit die trockenen Zutaten mischen, d.h. Reismehl, Kartoffelmehl, Tapiokamehl, gemahlene Flohsamenschalen, Zucker und Salz.
- Anstelle von einem Hühnerei habe ich Apfelessig mit Backpulver und einem EL Kartoffelmehl verrührt. Alternativ könnt ihr natürlich auch einfach ein Hühnerei verrühren.
- Nun die flüssigen Zutaten zu den trockenen geben und etwa fünf Minuten lang kneten, d.h. Hefemilch, Butter, Ananassaft, Vanille Aroma und Ei-Ersatz zu den trockenen Zutaten geben.
- Teig in 6 gleichgroße Stücke teilen und zu Brötchen formen. Dabei immer im Kreis herum den Rand des Brötchenteiges von außen nach innen klappen. Dann die Brötchen zwischen den Händen rollen. Damit erreicht ihr die perfekte Brötchenform.
- Teiglinge auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech setzen und etwa 60 Minuten gehen lassen.
- Zwei EL Sojasahne mit 1 TL Zucker verrühren und auf die Teiglinge streichen. Oder ganz klassisch mit Eigelb bestreichen.
- Bei 200°C Ober- und Unterhitze 30 Minuten backen.
- Komplett abkühlen lassen und sofort genießen oder einfrieren.
Diana
Hallo
Ersteinmal ganz lieben Dank, dass du hier deine Erfahrungen mit dem glutenfreien Backen teilst und zur Verfügung stellst. Heute habe ich die Burgerbrötchen nachgebacken. Habe fast alles so gemacht wie im Rezept, außer Sojasahne (da habe ich Kokosmilch genommen), Ananassaft (da habe ich Orangensaft genommen) und anstelle von Zucker habe ich Erythrit genommen. Nur für den Vorteig habe ich richtigen Zucker genommen. Leider sind die Brötchen nichts geworden. Sie waren sehr schwer und innen noch so teigig. Woran könnte das liegen? Und ist glutenfreies Gebäck immer so schwer? Habe neulich einen glutenfreien Hefezopf gebacken. Der war auch ganz schwer. Oder liegt es einfach daran, dass bei mir was falsch gelaufen ist? Ich vermisse beim glutenfreien Backen locker fluffiges Gebäck. Bisher hat das bei mir nur bei einem Muffin Rezept geklappt.
LG Diana
Katja Johannhörster
Hallo liebe Diana, es tut mir leid, dass dir es nicht gelungen ist. Du hast 3 Zutaten ersetzt und das ist schon recht viel. Ich rate immer höchstens eine Zutat zu ersetzen und dann genau auf möglicherweise geänderten Flüssigkeitsbedarf im Teig einzugehen. Glutenfreier Teig ist nicht so tolerant wie z.B. ein Teig mit Weizenmehl. Das hat mit Backeigenschaften zu tun. Es kommt leider relativ genau auf die Mengen der Zutaten an und leider kannst du auch nicht so flexibel im Austausch von Zutaten sein. Wenn du das genau befolgst und dann klappt es immer noch nicht, dann mache ich mich gerne nochmal auf Fehlersuche. Dieses Rezept habe ich schon recht oft gemacht, d.h. eigentlich sollte das gut funktionieren. Vielleicht findet sich ein Fehler oder ein Missverständnis in der Anleitung. Melde dich gerne mit Feedback, denn ich verbessere gerne meine Rezepte. Liebe Grüße, K.
Julia
sprich man könnte durchaus Ananas Saft durch einen anderen Saft ersetzen ?
Katja Johannhörster
Hallo Julia, ja, im Prinzip schon. Die Säure ist wichtig. VG, K.
Zlatka
Dein Ananas-Brötchenrezept hat mich neugierig gemacht und ich musste es einfach ausprobieren! Sie sind so klasse geworden und das trotz der vergessenen Gehzeit nach dem Formen. Der Ananasgeschmack ist sehr hintergründig und die Süße dezent. Das Einfrieren vertragen sie auch ohne Einbußen. Ich habe sie bei milder Resthitze im Backoffen aufgetaut! Auch vielen Dank dass du deine Erfahrungen mit uns so freigiebig teilst!
Katja Johannhörster
Wow, danke, freut mich sehr.
Karola
Die Brötchen sind einfach der Hammer. Habe beim Reismehl 170g helles mit 100g Reisvollkornmehl gemischt und brauchte ein bisschen mehr Flüssigkeit. Anstelle von Sojasahne habe ich Hafermilch verwendet. Und ich habe Butter genommen. Nach der Stunde Gehzeit, war ich erst etwas besorgt, weil nicht viel passiert war. Ich hatte schon Sorge, dass ich doch etwas zu viel Flüssigkeit hinzugefügt hatte (Bin noch ein ziemlicher Neuling beim Backen mit glutenfreien Mehlen und daher nicht so geübt, was die Konsistenz des Teiges angeht). Aber eine halbe Stunde mehr und siehe da. Das sind bisher die besten Burgerbrötchen (incl. meiner früheren Versuche mit ganz normalen Mehlen).
Der Ananassaft sorgt für den richtigen Geschmack, ohne vordergründig zu sein. Wahrscheinlich würde ich ihn gar nicht rausschmecken, wenn ich nicht genau wüsste, dass er im Teig ist.
Dein Block ist mir eine riesige Hilfe, mich an das Backen mit glutenfreien Mehlen zu gewöhnen.
Ganz herzlichen Dank.
Katja Johannhörster
Hallo Karola, super, das freut mich sehr. Vielen Dank für deinen schönen Kommentar. LG, K.