Glutenfrei essen im Urlaub ist gar nicht mehr so schwierig wie es früher einmal war. Ich will euch von meinen Urlaub in Gran Canaria berichten, den ich im Mai gemacht habe. Zunächst einmal mag ich es persönlich überhaupt nicht, wenn ich ständig fragen muss, welche Inhaltsstoffe im Essen enthalten sind. Ich möchte nicht ständig auffallen oder besondere Aufmerksamkeit erregen. Das geht mir nämlich wirklich auf die Nerven, denn ich fühle mich dabei nicht als wäre ich etwas Besonderes, ganz im Gegenteil. In meinem Urlaub will ich also essen gehen, ohne ein tägliches Interview mit dem Koch zu führen. Also haben wir ein Hotel mit großem Buffet-Restaurant gebucht, denn eine Menükarte enthält erfahrungsgemäß nicht genug Auswahl, sondern ein großes „Interview-Risiko“.
Glutenfrei essen im Urlaub
Macht euch keinen großen Kopf um das glutenfreie Essen im Urlaub, aber bereitet euch vor. Recherchiert ob es in der Nähe glutenfreies Essen zu kaufen gibt oder Restaurants, die von anderen Allergikern bereits empfohlen wurden. Mehr Tipps könnt ihr noch in meinem Beitrag glutenfrei unterwegs finden. Ich kannte das Hotel schon, denn wir waren vor etwa zehn Jahren schon einmal da, allerdings damals noch ohne Kinder. Ich wusste also, dass es ein großes Hotel mit entsprechend großem Buffet geben wird. Insofern baute ich einfach darauf etwas glutenfreies zu essen zu finden. Ich wurde allerdings sehr positiv überrascht, denn es gab diesmal eine Kennzeichnung für Inhaltsstoffe.
Kennzeichnung für Inhaltsstoffe
Aber natürlich, es gab ja auch eine Neuerung. Nach der Verordnung (EU) Nr. 1169/2011 und der deutschen Vorläufige Lebensmittelinformations-Ergänzungsverordnung vom 28.11.2014 sind alle Gaststätten und Hotels dazu verpflichtet Inhaltsstoffe zu kennzeichnen. Beim Bund für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde könnt ihr dazu mehr lesen. Das betrifft also auch Buffet-Restaurants in Spanien. Wir Allergiker können uns also jetzt freuen, glutenfrei essen im Urlaub ist kein Hexenwerk mehr, denn am Buffet sehen wir nun, ob Nahrungsmittel Hauptallergene enthalten.
Hauptallergene, die gekennzeichnet werden
Nun drängt sich euch bestimmt sofort die Frage auf, von welchen Hauptallergenen hier die Rede ist bzw. ob die Allergene dabei sind, die für euch wichtig sind. Deshalb habe ich euch mal die Hauptallergene rausgesucht:
- Glutenhaltiges Getreide (d.h. Weizen, Roggen, Gerste, Hafer, Dinkel, Kamut oder Hybridstämme davon) sowie daraus hergestellte Erzeugnisse
- Krebstiere und Krebstiererzeugnisse
- Eier und Eierzeugnisse
- Fisch und Fischerzeugnisse
- Erdnüsse und Erdnusserzeugnisse
- Soja und Sojaerzeugnisse
- Milch und Milcherzeugnisse (einschließlich Laktose)
- Schalenfrüchte, d. h. Mandel, Haselnuss, Walnuss, Kaschunuss, Pecannuss, Paranuss, Pistazie, Macadamia-/Queenslandnuss sowie daraus hergestellte Erzeugnisse
- Sellerie und Sellerieerzeugnisse
- Senf und Senferzeugnisse
- Sesamsamen und Sesamsamenerzeugnisse
- Lupine und Lupinenerzeugnisse
- Weichtiere und daraus hergestellte Erzeugnisse
- Schwefeldioxid und Sulfite in einer Konzentration von mehr als 10mg/kg oder 10mg/l, als SO2 angegeben
Für mich war diese Kennzeichnung absolut ausreichend, denn sowohl Gluten, als auch Eier, Milch, Macadamianuss und Sellerie waren damit abgedeckt. So ist glutenfrei essen im Urlaub möglich. Mehr Infos zu meinen Unverträglichkeiten und Allergien findet ihr übrigens im Beitrag Nahrungsmittelunverträglichkeiten, mein aktuelles Testergebnis.
Es gab sogar am Frühstücksbuffet eine extra Ecke mit glutenfreien Cornflakes und Brötchen, mit etwas Abstand zu den glutenhaltigen Müslis und vor allem zu dem glutenhaltigen Brot. Das fand ich ja wahnsinnig toll, denn ich hatte für das Frühstück mal wieder mein glutenfreies Brot mitgebracht. Das konnte ich mir also sparen. Ich konnte an den Verpackungen erkennen, dass es glutenfreie Produkte eines bekannten Herstellers waren. Auch das fand ich eine wertvolle Information.
Mein glutenfreies Frühstück im Urlaub
Da ich zum Frühstück gerne Müsli esse, habe ich gerne bei den glutenfreien Cornflakes zugegriffen. Oh wie glücklich ich war, denn dann musste ich nicht mein mitgebrachtes Brot zum Frühstück essen. Also hatte ich schon mal ein Lächeln im Gesicht :-) Zu dieser Zeit durfte ich auch keine Milchprodukte essen. Deshalb habe ich mich noch mehr gefreut, als ich die Sojamilch und den Sojajoghurt entdeckte. In der Obstecke habe ich mir dann noch mal Birne, Melone, Banane, etc. dazu geholt. Zusätzlich habe ich noch eine Menge Rosinen in mein Müsli gepackt. Nüsse waren mir zu gefährlich, denn es hätten ja Macadamianüsse dabei sein können. Mein Frühstück war wirklich sehr lecker.
Mittag- und Abendessen
Meine Tochter hat mich irgendwann im Urlaub gefragt, warum es immer nur Mittagessen gibt. Da wurde mir klar, dass sie ihr Abendbrot vermisst, denn es gab sowohl Mittags, als auch Abends natürlich ein warmes Buffet. Ich habe meistens frisch gegrillten Fisch gegessen, sehr gerne Lachs. Ideal fand ich auch Kartoffeln oder Pommes, denn im Reis haben sich oft Ei, Käse oder Erbsen versteckt. Trotz Kennzeichnung der Allergene habe ich immer geschaut, ob das denn stimmen kann. Etwas Verfolgungswahn hat sich zugegebenermaßen noch nicht gelegt. Aber das kennt ihr sicher, wenn ihr Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder Allergien habt. Gemüse war in der Tat nicht so reichlich in der Auswahl. Oft gab es ein Gemüsemix, das zusammengewürfelt war. Aber die Auswahl und die Abwechslung von Fleisch und Fisch war sehr gut. Zum Nachtisch gab es auch eine separate Ecke für glutenfreien Nachtisch. Dieser war leider nicht näher gekennzeichnet. Ich habe lieber nicht probiert, denn in glutenfreien Kuchen ist meistens auch Ei enthalten. Wäre es einer ohne Ei, wären sie so stolz gewesen, sie hätten es bestimmt gekennzeichnet ;-)
Bitte schreibt mir gerne einen Kommentar, wenn ihr Fragen zu diesem Beitrag habt, wie z.B. zum Urlaubsort, Hotel, Essen etc.
Wir waren übrigens im Tabaiba Princess Hotel in Maspalomas.